Ausbluten von Schmierfett erklärt
Das Ausbluten von Fett kann nicht „verarztet“ werden. Also verhindern Sie es!
Was ist „Ausbluten"?
Ausbluten – dieser Begriff lässt auch für ein Schmierfett nichts Gutes ahnen! Blutet ein Fett aus, verliert es die für das Schmieren wesentlichen Anteile seines Grundöls. Ist in einem gebrauchten Fett zu wenig Öl enthalten, können die Auswirkungen dramatisch sein.
Bei der Herstellung eines Schmierfetts wird einem aufgekochten Verdickungsmittel, der „Seife“, ein Grundöl zugegeben. Der Verdicker hält mit seiner schwammartigen Struktur das Grundöl fest. Erst an der Schmierstelle gibt er es langsam ab. Läuft das Öl aber zu schnell und unkontrolliert aus der Verdickerstruktur aus, spricht man vom „Ausbluten“ eines Fetts. Es trocknet aus und kann seine Schmierungsaufgaben nicht mehr erfüllen. Verliert ein Fett zu viel Grundöl, macht sich dies in der Praxis oft erst einmal dadurch bemerkbar, dass der Dichtungsbereich stark verölt und Fett häufiger nachgeschmiert werden muss.
Da das Grundöl die Additive enthält, verliert das Schmierfett einen wichtigen Teil seiner Eigenschaften und kann seine vorgesehene Funktion nicht mehr erfüllen.

Wann blutet Schmierfett?
Das Ausbluten ist fast immer eine Frage der Zeit. Es tritt meist in Verpackungseinheiten auf, die zu lange in Lagerräumen gelagert wurden. Das Fett (das Verdickungsmittel) kann mit einem natürlichen Schwamm verglichen werden: Mit der Zeit trocknet es aus, wird hart und kann das Grundöl nicht mehr zurückhalten.
Ein Ölcheck in einem Labor könnte genauere Rückschlüsse über den Grundölverlust liefern.
Ein Grundölverlust zwischen 5% und 25% bedeutet:
Das Fett kann ohne Änderung der Nachschmierintervalle weiter eingesetzt werden.
Ist der Grundölverlust deutlich höher als 25%:
Das Fett ist nicht mehr leistungsfähig. Um Schäden vorzubeugen, müssen umgehend die Ursachen ermittelt werden.
Beispiele für mögliche Ursachen:
- Das Fett ist wegen zu hoher Drehzahlen, Belastungen oder Vibrationen einfach ungeeignet.
- Seine Temperaturbeständigkeit ist zu niedrig.
- Es wurden Fehler beim Handling gemacht.
- Die Nachschmiermenge war zu gering.
- Es wurden unverträgliche Fette vermischt.
- Das Fett wurde zu lange eingesetzt oder nicht nachgeschmiert.
- Das Fett ist mit Wasser, Säuren oder Laugen verunreinigt.
Der Grundölverlust ist unter 5%:
Wenn extrem wenig Grundöl aus dem Gebrauchtfett austritt, ist auch dies kein gutes Zeichen. Oft ist das Fett dann bereits durch starkes Ausbluten trocken geworden. Die Lagerstelle „verhungert“. Es muss also schnellstens nachgeschmiert oder auch die Nachschmierintervalle verkürzt werden. Außerdem ist zu prüfen, ob das eingesetzte Fett für den Einsatz grundsätzlich geeignet ist.
Wie kann man es verhindern?
Wie schon gesagt: Ausbluten ist eine Frage der Zeit. Am besten verhindern sie es, indem Sie Schmierfett nur in einer Menge kaufen bzw. lagern, die Sie auch in absehbarer Zeit verbrauchen. Setzen Sie auf Qualität statt auf Quantität: Die MicPol®-Technologie von Interflon verhindert lange ein Ausbluten durch die darin enthaltene Bonding Bridge. Hohe Qualität führt letztlich zu niedrigeren Kosten!
Sie wollen mehr darüber erfahren, wie Sie erfolgreich Ausbluten von Schmierfett verhindern? Kontaktieren Sie uns - unsere technischen Berater:innen helfen Ihnen gerne weiter!