Den Unterschied verstehen und den richtigen Schmierstoff wählen

Was ist der Unterschied zwischen Ölen und Fetten?

Öl und Fett sind gängige Begriffe, die wir oft hören, aber ihre Unterschiede sind vielleicht nicht jedem klar. Es sei denn, sie arbeiten im Bereich der Schmierung. Es ist wichtig zu wissen, wann man Öl oder Fett verwenden sollte, denn jedes hat seine eigenen Vorteile und Anwendungen. In diesem Artikel gehen wir auf die Unterschiede zwischen Ölen und Fetten ein, wie Fett hergestellt wird, was bei der Wahl des richtigen Schmierstoffs zu beachten ist und wann man Öl statt Fett verwenden sollte.

Öle und Fette: Was unterscheidet sie?

Sowohl Öle als auch Fette dienen als Schmierstoffe, unterscheiden sich aber in ihren physikalischen Eigenschaften und Anwendungen. Hier ist eine einfache Aufschlüsselung:

  • Zusammensetzung: Schmierfette sind im Wesentlichen Öle, denen ein Verdickungsmittel zugesetzt wurde.
  • Physikalischer Zustand: Bei Raumtemperatur sind Fette in der Regel fest, während Öle in der Regel flüssig sind.
  • Umwandlung: Alle Öle können in Fette umgewandelt werden, aber nicht alle Fette werden aus Ölen hergestellt.
  • Anwendungen: Fette werden vor allem in Maschinen, Werkzeugen und Geräten verwendet, während Öle ein breiteres Spektrum an nicht-industriellen Anwendungen haben.

Die Herstellung von Schmierfett: ein genauerer Blick

Fett entsteht durch die Einbindung von Öl in ein faseriges Netzwerk, das wie ein Schwamm wirkt. Dieses Fasernetz, das als Verdickungsmittel bezeichnet wird, sorgt für eine Struktur mit Zwischenräumen, in denen die Ölpartikel enthalten sind. Die Schmiereigenschaften des Schmierfetts sind auf das Öl in diesem Netz zurückzuführen, während andere Eigenschaften von der Art und Qualität des Verdickers abhängen.

Das Netzwerk, das das Öl enthält, sorgt für weitere Eigenschaften, wie z.B.:

  • Konsistenz: Die Dicke oder Viskosität des Schmierfetts.
  • Tropfpunkt: Die Temperatur, bei der sich das Öl vom Verdickungsmittel zu trennen beginnt.
  • Wasserbeständigkeit: Die Fähigkeit eines Schmierfetts, unter Wasser und Hochdruckspritzwasser intakt zu bleiben.
  • Viskosität des Grundöls: Die Klebrigkeit des in der Schmierfettformulierung verwendeten Öls.
  • Belastungsfähigkeit: Die Fähigkeit des Schmierfetts, bei gleichbleibender Leistung dem Druck standzuhalten.
  • Scherstabilität: Wie gut das Schmierfett seine Konsistenz bei wiederholten und schnellen Bewegungen beibehält.
  • Kompatibilität: Sicherstellen, dass verschiedene Fette, die am selben Schmierpunkt verwendet werden, die Eigenschaften des jeweils anderen nicht beeinträchtigen.
  • Pumpbarkeit: Die Leichtigkeit, mit der ein Schmierfett mit einer Pumpe transportiert werden kann.
  • Ölabscheidung: Für eine wirksame Schmierung muss sich eine bestimmte Menge Öl vom Fett trennen.

Schmierstoffe für die Lebensmittelindustrie: Sicherheit in sensiblen Umgebungen

Bestimmte Fette müssen lebensmittelsicher sein, damit sie keinen Schaden anrichten, wenn sie versehentlich mit Gegenständen in Berührung kommen, die zum Verzehr bestimmt sind. Die Kennzeichnung "lebensmittelsicher" bedeutet jedoch nicht, dass das Fett zum Kochen verwendet werden kann. Es bedeutet lediglich, dass es bestimmte Sicherheitsvorschriften einhält. Interflon bietet verschiedene lebensmittelsichere Schmierstoffe an. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über Schmierstoffe für die Lebensmittelindustrie.

Das NLGI: eine spezielle Institution für Schmierfette

Das National Lubricating Grease Institute (NLGI) ist eine Institution, die sich ganz auf die Welt der Fette konzentriert. Es bietet eine Skala für die Konsistenz von Fetten an, die von 000 (flüssig) bis 6 (sehr hart) reicht. Die Wahl der richtigen Fettkonsistenz hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Sehr fließfähige Fette können für Anwendungen mit niedrigen Geschwindigkeiten verwendet werden, bei denen keine Leckagegefahr besteht. Härtere Fette können für Hochgeschwindigkeitsanwendungen verwendet werden.

Wann sollte man Schmierfett statt Schmieröl verwenden?

Die Entscheidung, Fett statt Öl zu verwenden, hängt weitgehend von der jeweiligen Anwendung ab. In den folgenden Fällen wird Schmierfett häufig bevorzugt:

  • Wo Leckagen und Tropfwasser auftreten
  • An schwer zugänglichen Stellen, wo die Zirkulation des Schmiermittels nicht möglich ist
  • Wo eine Abdichtung in einer stark verunreinigten Umgebung (z. B. Wasser und Partikel) erforderlich ist
  • Zum Schutz von Metalloberflächen vor Rost und Korrosion
  • Zur Schmierung von Maschinen, die intermittierend betrieben werden
  • Zur Suspendierung fester Additive bei langsamen Gleitvorgängen mit hoher Belastung
  • Für den Einsatz in abgedichteten Anwendungen wie Elektromotoren
  • Zur Schmierung unter extremen oder besonderen Betriebsbedingungen
  • Zur Schmierung von stark abgenutzten Maschinen
  • Wo Geräuschreduzierung wichtig ist

Wann sollte man Öle anstelle von Fetten verwenden?

Schmieröle haben kühlende Eigenschaften und können Wärme von einer Anwendung wegleiten, was sie geeignet macht, wenn Wärmeentwicklung ein Problem darstellt. Außerdem werden Öle verwendet, wenn die Anwendung von Fetten unpraktisch ist. So tragen Waffenbesitzer nach der Reinigung in der Regel Öl auf ihre Schusswaffen auf, weil es sich leicht auftragen lässt, besser in die Metallporen eindringt und die Reinigung erleichtert. Wenn eine Waffe jedoch über einen längeren Zeitraum gelagert wird, kann das Einfetten Rost und Verschleiß vorbeugen. Im Allgemeinen können Öle in Situationen verwendet werden, in denen Fett keine gute Idee ist.

Fazit

Die Kenntnis des Unterschieds zwischen Öl und Fett ist entscheidend für die Auswahl des richtigen Schmierstoffs für Ihre Anwendungen. Schmierfett wird aufgrund seiner dickeren Konsistenz und seiner spezifischen Eigenschaften häufig für Maschinen und spezielle Umgebungen bevorzugt. Öle hingegen bieten Kühlungsmöglichkeiten und eignen sich, wenn Fette unpraktisch sind oder wenn ein besonderer Metallschutz erforderlich ist. Wenn Sie die einzigartigen Eigenschaften der einzelnen Schmierstoffe berücksichtigen, können Sie eine fundierte Auswahl treffen und die Leistung Ihrer Anwendungen optimieren.

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